Die richtige Fensterpflege
Fenster sind nicht nur das "Auge" eines Hauses, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle für Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit. Regelmäßige Pflege und Wartung der Fenster sind daher unerlässlich, um ihre Langlebigkeit zu gewährleisten und teure Reparaturen zu vermeiden. Saubere Fenster lassen mehr Licht herein, sorgen für eine bessere Isolierung und tragen zur Werterhaltung des Hauses bei. Wer seine Fenster richtig pflegt, investiert in die Zukunft seines Zuhauses!
Silikon:
- Glasscheiben nicht sofort reinigen, Silikonversiegelung ist erst nach 3-4 Wochen ausgehärtet.
- Bei einer Reinigung in dieser Zeit kann ein „Radiergummi – Effekt“ eintreten.
- Silikonversiegelung nicht mit rauen Reinigungsgegenständen, Mikrofasertüchern oder aggressiven Mittel verletzen.
- Silikonreinigungen dürfen nie trocken vorgenommen werden.
- Silikonfugen sind regelmäßig optisch auf ihre Durchgängigkeit zu prüfen. Risse und Ablösungen sind umgehend zu beheben.
Beschlagspflege:
Fenster und Fenstertüren sind in der Regel mit hochwertigen Drehkippbeschlägen ausgestattet. Damit diese einwandfrei und bequem funktionieren, sollten nachstehende Wartungsarbeiten mindestens 1 Mal jährlich durchgeführt werden.
- Sicherheitsrelevante Beschlagteile auf festen Sitz und Verschleiß prüfen. Eventuell Schrauben nachziehen oder defekte Teile erneuern.
- Alle beweglichen Teile und Verschlussstellen der Beschläge sind zu fetten oder zu ölen.
- Handelsübliche Schmiermittel (z.B. Krichöle) ohne Silikon, säure- und harzfreies Fett bzw. Öl verwenden.
- Bei der Oberflächenbehandlung nicht über die Beschläge streichen.
- Die Beschläge der Fenster sollten so eingestellt sein, dass die Bedienung leichtgängig ist.
- Das Einstellen sollte vom Fachmann erledigt werden.
Oberflächenpflege für den Außenbereich:
Grundsätzlich gilt: Pflegen statt Streichen! Das heißt, Holzfenster können genauso gepflegt werden wie andere hochwertige Dinge des Lebens auch. Dadurch kann ein aufwendiges Streichen hinausgezögert oder vermieden werden.
Lackierte Oberflächen:
- Eine spezielle Pflegemilch, (erhältlich beim Fensterhersteller) sollte in regelmäßigen Abständen aufgetragen werden. Eine solche Pflege verschließt mikrofeine Risse und Poren der lackierten Oberfläche und es entsteht wieder ein seidenglänzender Oberflächeneffekt.
Geölte Oberflächen:
- Je nach Bewitterung der Fenster ist ein erneutes Auftragen mit einem Lappen oder nachstreichen mit einem hochwertigem Pflegeöl in regelmäßigen Abständen erforderlich. Diese Nachbehandlung schützt das Fenster wieder vor Wasseraufnahme.
- Die Wartungsintervalle sind wesentlich kürzer als bei Fenstern mit Dickschichtlasur (unsere Empfehlung - 2x jährlich).
- Geölte Fenster und Türen entsprechen nicht den DIN-Vorschriften und den bindenden Vorgaben des ift. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Gewährleistung für Schäden übernehmen, die daraus resultieren, dass der Oberflächenauftrag nicht den Normen entspricht. Ein natürliches Vergrauen ist nicht zu vermeiden.
Empfehlung zur Raumlüftung:
- Der Lüftungsvorgang ist kurz zu halten - Stoßlüftung: Fenster ganz offen halten.
- Morgens alle Räume ausreichend 5-10 Minuten stoßlüften.
- Tagsüber je nach Nutzung 3-4 mal jeweils 5-10 Minuten stoßlüften.
- Ist eine Stoßlüftung nicht möglich, sollte ein Fachbetrieb kontaktiert werden, damit dieser eine energiesparende Lösung für eine Dauerlüftungseinrichtung erarbeiten kann.
- Dauerlüften, z.B. durch Kippen des Fensters, sollte während der Heizperiode nicht nur aus Energiespargründen unterbleiben.
Nutzverhalten – Lüften:
Durch Lüften soll Außenluft der Wohnung zugeführt und „verbrauchte“ Raumluft nach außen abgeführt werden. Dies ist umso wichtiger, da neue Fensterkonstruktionen sehr dicht schließen und ein Luftaustausch durch Ritzen und Fugen kaum stattfindet. Der Luftaustausch muss ausreichend sein, um
- den notwendigen Sauerstoffbedarf des Menschen zu decken.
- kontinuierlich sich bildende wie auch nutzungsbedingte Feuchtigkeit, Geruchs- und Schadstoffe sowie eventuell in Neubauten vorhandene Baufeuchtigkeit abzuführen.
Kondenswasser ist der Niederschlag des in der Luft stets enthaltenen Wassers. Warme Luft nimmt mehr Wasser auf als kalte Luft. Trifft warme Luft auf kalte Oberflächen, so kondensiert das Wasser der Luft an diesen aus. Davon sind v.a. schlecht wärmgedämmte Bauteile betroffen.
Im Wohnbau fand eine Entwicklung statt, die in mehrfacher Hinsicht die Feuchtigkeitsprobleme in den Wohnungen verschärfte. Früher war die Einfachverglasung der kälteste Bauteil, wobei sich an den Fensterscheiben Kondenswasser bildete. Durch den Einbau von isolierverglasten Fenstern kommt es bei schlecht wärmegedämmten Gebäuden dazu, dass nicht mehr die Fenster die kältesten Bauteile sind, sondern die an den Fensterstock angrenzenden Wandbereiche. An diesen kommt es nun zu Kondensatbildung und in Folge zu Schimmelwachstum. Dichte Fugen führen ihrerseits zu einer geringeren Luftwechselrate und zu einer weiteren Zunahme der Luftfeuchtigkeit im Innenraum.
Nicht zu vernachlässigen sind jene Wassermengen, die durch die Nutzung des Gebäudes durch seine Bewohner im Raum abgegeben werden:
Tägliche Feuchtigkeitsabgabe in Liter
- Mensch 1,0 – 1,5l
- Kochen 0,5 – 1,0l
- Duschen, Bad (pro Person) 0,5 – 1,0l
- Wäschetrockner (geschleudert) 1,0 – 1,5l
- Topfpflanzen 0,5 – 1,0l
Ein 4-Personen Haushalt kann also im Laufe des Tages bis zu 10 Liter Wasser an die Raumluft abgeben.